Parallel dazu vollzieht sich ein Wandel in der Sprachkultur vieler Unternehmen. Das traditionelle, respektvolle „Sie“, das lange Zeit ein fester Bestandteil der deutschen Unternehmenskultur war, scheint mehr und mehr in den Hintergrund zu treten.

Die #gernperDu-Initiative

Im Jahr 2019 starteten vier Mitarbeiter der BMW Group die Initiative #gernperDu. Das Hashtag findet sich in Mitarbeiterverzeichnissen, E-Mail-Signaturen oder als Lanyard. Es bietet den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern eines Unternehmens die Möglichkeit, ihren Kolleginnen und Kollegen im beruflichen Kontext freiwillig das „Du“ anzubieten.

Die #gernperDu-Initiative ist jedoch mehr als nur eine Aufforderung zum Duzen. Sie verfolgt einen tieferen Sinn: Alle Arbeitskolleginnen und -kollegen sollen die Möglichkeit bekommen, sich auf Augenhöhe zu begegnen. Eine Auf- oder Abwertung einer Person durch die sprachliche Anrede soll laut den Gründern vermieden werden und so zu einem positiven Kulturwandel beitragen.

Heute findet man unter dem Hashtag überall immer mehr und mehr Firmen, die dem Grundgedanken der Initiative folgen und diesen Ansatz bereits in die tägliche Kommunikation integriert haben.

Kommunikation auf Augenhöhe mit Geschäftspartnern und Kunden

Die #gernperDu-Initiative ist unserer Meinung nach ein hervorragendes Beispiel dafür, wie Unternehmen ihre Kommunikation auf Augenhöhe gestalten können. Dieser Ansatz kann jedoch nicht nur intern, sondern auch in der Kommunikation mit Geschäftspartnern und Kunden angewendet werden. Durch eine offene, respektvolle und gleichberechtigte Kommunikation können stärkere, langfristige geschäftliche Beziehungen aufgebaut und das gegenseitige Vertrauen gestärkt werden.

In der Geschäftskommunikation ist es schon immer wichtig gewesen, den Gesprächspartner als gleichwertigen Partner zu sehen und zu behandeln. Dies bedeutet, dass man auf seine Bedürfnisse eingeht, seine Meinung respektiert und ihn in Entscheidungsprozesse einbezieht. Eine Kommunikation auf Augenhöhe kann dazu beitragen, Missverständnisse zu vermeiden, die Zusammenarbeit zu verbessern und letztendlich den langfristigen gemeinsamen Geschäftserfolg zu steigern.

Unsere Sicht auf das Thema

Als jemand, der bereits in verschiedenen Unternehmenskulturen und mit vielen Kunden aller Unternehmensgrößen aus den verschiedensten Branchen gearbeitet hat, habe ich, Marcel Hoffmann, die Bedeutung einer offenen und respektvollen Kommunikation auf Augenhöhe unabhängig von der eigenen Position oder etwaigen Titeln selbst erlebt und zu schätzen gelernt.

Ich glaube fest daran, dass eine solche Kommunikation zu einem positiven Arbeitsklima beiträgt, in dem sich alle Mitarbeitenden, Kollegen, Partner und Kunden wertgeschätzt und respektiert fühlen. Die #gernperDu-Initiative ist ein inspirierendes Beispiel dafür, wie ein im Grunde einfacher Ansatz einen großen Einfluss auf die Unternehmenskultur haben kann. Sie zeigt, dass es möglich ist, traditionelle Kommunikationsformen zu hinterfragen und neue Wege zu gehen, um eine inklusivere und respektvollere Arbeitsumgebung für alle zu schaffen.

Daher möchte ich alle Unternehmensverantwortlichen, Kontaktpersonen und Mitarbeitenden die diesen Text lesen ermutigen, diesen Ansatz in ihre Kommunikationsstrategie zu integrieren und möchte hiermit noch einmal herzlichst dazu einladen uns gemeinsam mit Du anzusprechen.